Präsentation von Nikolai Gidko Das Hochschulwesen in Deutschland
Der Hochschulsektor in Deutschland zeichnet sich gleichermaßen durch Einheitlichkeit und Vielfalt aus. Er wird von den Universitäten, Fachhochschulen, Kunst- und Musikschulen sowie kirchlichen Einrichtungen repräsentiert. Was Umfang und Angebot des Hochschulbereichs betrifft, so gibt es in Deutschland ca. 1,8 Millionen Studenten, die von über Professoren und wissenschaftlichen Lehrkräften in über 300 Institutionen der Hochschulbildung unterrichtet werden.
Universitäten und Fachhochschulen sind die wichtigsten Einrichtungen des deutschen Hochschulwesens. Die wichtigsten Aufgaben der Universitäten sind Lehre, Studium, Forschung und seit einiger Zeit auch Weiterbildung.
Ein besonderer Typ der Universitäten, der zu Beginn der siebziger Jahre eingerichtet wurde, ist die Gesamthochschule. Sie kombiniert verschiedene Typen von Institutionen des Hochschulwesens – Universitäten, Pädagogische Hochschulen, Fachhochschulen und, in einigen Fällen, auch Kunsthochschulen – entweder in integrierter oder kooperativer Form.
Die zweite Hauptgruppe der Institutionen des Hochschulsektors sind die Fachhochschulen, die gleichwertig, jedoch verschieden von Universitäten sind. Sie bieten eine praxis- orientierte akademische Ausbildung, modularisierte Studiengänge und eine relativ kurze Studienzeit. Die normale Studienzeit beträgt vier Jahre, einschließlich eines letzten, obligatorischen Praxissemesters.
Ein weiterer Typ, der den tertiären Sektor der Bildung repräsentiert, sind die sogenannten Berufsakademien.
Studiengänge werden in drei Bereichen angeboten: Wirtschaft, Technologie und Sozialwissenschaften. Entsprechend dem dualen Prinzip wird an der Akademie theoretisches Wissen vermittelt, während in einer Firma oder sozialen Einrichtung praktische Erfahrung gesammelt wird, beides abwechslend jeweils drei Monate lang. Der Abschluß, das Diplom BA (für Berufsakademie) entspricht einem Fachhochschulabschluß.
Das Studium mit Diplomabschluss dauert in der Regel zehn bis elf Semester. Ein Studiengang ist in das Grundstudium und das Hauptstudium eingeteilt. Die Studenten in Deutschland bleiben aber im Durchschnitt dreizehn Semester an der Uni. Die Formen der Lehrveranstaltungen sind an allen Universitäten die gleichen: Vorlesung, Übung, Seminar, Praktikum, Exkursion, Tutorium.
Das Studium ist in Deutschland kostenlos. An den Universitäten gibt es Stipendien für besonders begabte Studenten. Andere Studenten können durch BaFöG-Gelder (Bundesausbildungsförderungsgesetz) gefördert werden. Diese Studenten erhalten ein staatliches Stipendium. Nach Abschluss des Studiums müssen sie diese Schulden zurückzahlen. Viele Studenten müssen deshalb abends und in den Semesterferien arbeiten.
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