Freue Ostern
Nur der Osterhase kann Eier legen und sie bemalen. Aber warum tut er das? Es gibt eine Reihe Merkwürdigkeiten rund um Ostern. Einige sind ausgerechnet auf die evangelischen Christen zurückzuführen. Die Geschichte vom Hasen und den Ostereiern könnte ins unaufgeklärte Mittelalter passen. Aber weit gefehlt. Ausgerechnet im Zeitalter der Aufklärung hüpfte Meister Langohr erstmals über die Felder und versteckte seine bunt bemalten Eier. Eine Legende, die mit dem Fest der Auferstehung Jesu Christi so wenig zu tun hat wie der Geburtstag Jesu mit dem Weihnachtsmann. Und schuld daran sind ausgerechnet die evangelischen Christen. Sie wollten ihren Kindern unbedingt erklären, warum es an Ostern so viele Eier gab – und machten kurzerhand den fruchtbaren Hasen dafür verantwortlich. Während der Fastenzeit durften die Katholiken keine Eier essen, so dass an Ostern besonders viele in den Hühnerställen zu finden waren", erzählt der Bonner Brauchtumsforscher Alois Döring. Die Fastenzeit aber lehnten die Protestanten als "papistisch" ab. Im Gegensatz zum Osterfest. Das feierten auch sie mit vielen bunten Eiern. Schließlich galten die Eier als ein Symbol für neues Leben und damit für die Auferstehung Christi von den Toten.
In der Kirche sei es damals üblich gewesen, die Eier zu segnen, berichtet der 59-jährige Volkskundler. Um die gesegneten Eier von den noch nicht gesegneten zu unterscheiden, hatten die Christen schon in der frühen Kirche begonnen, sie zu bemalen. Dann wurden die Eier verschenkt. "An der kunstvollen Verzierung hatten auch die Priester Gefallen", berichtet Döring. Und zwar so sehr, dass sie sich während der Barockzeit ausführlich in ihren Predigten über verschiedene Techniken der Eierbemalung ausließen. Die wundervoll verzierten Eier schließlich mit einem so profanen Tier wie dem Hasen in Verbindung zu bringen, könnte wie ein Racheakt der Protestanten aussehen. Ob er das tatsächlich war, ist heute nicht mehr auszumachen. "Wir wissen nur, dass die ersten Geschichten vom Osterhasen in der evangelischen Literatur des 17. Jahrhunderts auftauchen", erzählt Döring. Zwar gab es – je nach Region – auch den Fuchs oder Raben als österlichen Gabenbringer, doch diese Tiere setzten sich nicht durch. "Der Hase ließ sich einfach besser vermenschlichen", vermutet der Bonner Volkskundler.
Eine einfache Theorie, die viele Forscher nicht glauben wollten. Also suchten sie in uralten Legenden nach anderen Erklärungen. Dabei stießen sie angeblich auf die germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara, die stets von einem Hasen begleitet gewesen sein soll. Aber das ist falsch. "Heute wissen wir, dass es diese Göttin nie gegeben hat", betont Döring. "Sie ist eine Erfindung des mythologisch interessierten 19. Jahrhunderts." So kann auch die Vermutung, die Göttin Ostara habe dem höchsten christlichen Fest ihren Namen gegeben, nicht stimmen. "Ostern leitet sich von einem indogermanischen Wort ab, das soviel wie Morgenröte heißt", erklärt Döring. Denn am frühen Morgen feierte die Kirche die Auferstehung Jesu und nutzte den Gottesdienst, um ihre neuen Mitglieder zu taufen. Weshalb sich der Begriff Ostern wohl auch vom nordgermanischen "ausa" oder "austr" ableiten kann, was mit "Wasser ausgießen" übersetzt werden könnte.
Презентацию подготовила Слабко Рита Антоновна, классный руководитель 8 класса ГУО Трабская средняя общеобразовательная школа Ивьевского района Гродненской области