Paul Thomas Mann (* 6. Juni 1875 in Lübeck; 12. August 1955 in Zürich) war ein deutscher Schriftsteller. Er zählt zu den bedeutendsten Erzählern deutscher Sprache im 20. Jahrhundert. Für seinen ersten Roman Buddenbrooks (1900, erschienen 1901) erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur.
Thomas Mann war der zweite Sohn des Kaufmanns und Lübecker Senators Thomas Johann Heinrich Mann. Er wurde am 11. Juni 1875 in der Marienkirche zu Lübeck evangelisch getauft. Seine Mutter Julia (geborene da Silva- Bruhns) war mütterlicherseits brasilianischer Herkunft
1891 starb Thomas Manns Vater an Blasenkrebs. In seinem Testament hatte er verfügt, Unternehmen und Wohnhaus in Lübeck zu verkaufen. Die Erlöse wurden angelegt, und deren Zinsen standen seiner Frau und den Kindern für ihren Lebensunterhalt zu.
1901 wurde Manns erster Roman Buddenbrooks veröffentlicht. Die zweibändige Erstausgabe stieß zunächst nur auf geringe Resonanz. Die einbändige zweite Auflage von 1903 dagegen brachte den Durchbruch und machte Thomas Mann in der Öffentlichkeit bekannt. Einige Figuren des Romans haben Vorbilder in der Familiengeschichte der Manns, viele Nebenfiguren sind Lübecker Bürgern nachgestaltet. Die meisten Porträtierten waren wegen der ironisierenden Darstellung nicht begeistert, sich im Buch wiederzufinden. Bald kursierte eine Liste, die die lebenden Vorbilder identifizierte und die eine Lübecker Buchhandlung ihrer Kundschaft auslieh.
1904 lernte Thomas Mann Katharina Katia Pringsheim (Tochter des Mathematikers Alfred Pringsheim und Enkelin der Frauenrechtlerin Hedwig Dohm) kennen und begann, um sie zu werben. In seinen Briefen und Tagebüchern sind bis dahin nur homoerotische Schwärmereien dokumentiert.
Der Nobelpreis für Literatur war für Mann keine Überraschung. Bereits Jahre zuvor war spekuliert worden, dass er ihn bekommen könnte, er selbst hatte schon 1927 darauf gehofft. Am Nachmittag des 12. November 1929 erreichte ihn die Nachricht aus Stockholm. Er war konsterniert, dass sich das Komitee praktisch nur auf seinen ersten Roman bezog. Grund war der Stockholmer Königsmacher, der Schwede Fredrik Böök, der dem Roman Der Zauberberg keine Wertschätzung entgegenbringen mochte und ihn mehrfach verrissen hatte. Das Preisgeld betrug Reichsmark.
Am 12. August 1955 verstarb Thomas Mann achtzigjährig im Zürcher Kantonsspital an einer Ruptur der unteren Bauchschlagader (Aorta abdominalis) infolge von Arteriosklerose. Zur Beerdigung auf dem Kilchberger Friedhof am 16. August erschienen zahlreiche Trauernde aus dem In- und Ausland.